Die ausleitenden Verfahren stellen Behandlungsmethoden der Humoralmedizin dar und gehen im deutschen Sprachraum im Wesentlichen auf den österr. Arzt und Physiologen Bernhard Aschner (1883 - 1960) zurück. Körpergifte sollen hierbei vermehrt zur Ausscheidung gebracht werden.
Beim Schröpfen wird in sogenannten Schröpfgläsern ein Unterdruck (manuell oder durch Hitze) erzeugt. Die Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt. Die Lage der Schröpfstellen orientiert sich am Tastbefund, d. h. es wird im Bereich von Myogelosen (muskuläre Verhärtungen) geschröpft. Je nach Lage der Schröpfstellen soll über den kutiviszeralen Reflex ein inneres Organ beeinflusst werden. Die Zuordnung der Organe zu den Hautstellen ist durch die Head-Zonen bekannt und lässt dadurch Rückschlüsse auf belastete innere Organe zu.
Lokal entsteht durch das Saugen beim Schröpfen ein Extravasat und in der Folge ein Hämatom. Blutiges Schröpfen führt lokal zu einem Blutverlust und bewirkt dadurch eine Entschlackung vor Ort.
Mittels der Schröpfkopfmassage wird eine verstärkte lokale Durchblutung sowie ein verbesserter Lymphabfluß erreicht.
Die Blutegeltherapie zählt zu den ältesten Heilmethoden überhaupt. Hier wird der Effekt der Ausleitung (Aderlass) mit den vielfältigen pharmakologischen Wirkungen der Inhaltsstoffe des Blutegelspeichels kombiniert. Pro Anwendung werden in der Regel 1-5 Blutegel angesetzt, welche dann bis zu 1 Std. saugen und danach von alleine abfallen. Es kommt dann zu dem gewünschten Effekt der Sickerblutung welche noch einige Stunden nach der Behandlung andauern kann und nicht durch feste Verbände unterdrückt werden sollte.
Seit jeher findet die Blutegeltherapie u.a. Anwendung bei Arthrose, rheumatoide Arthritis, Fibromyalgie, Tennisarm, Krampfadern (auch "offenes Bein"), Besenreiser, Hörsturz/Tinnitus, großflächige Hämatome, Abszesse, Gürtelrose, peripheren Durchblutungsstörungen.